Trachtenleute, Kinder, Frauen und Männer, korrekt angezogen, ergeben ein bezauberndes Erscheinungsbild ab. Das erlebt man immer wieder an Anlässen, wo alle in Tracht erscheinen. Doch Voraussetzung ist, dass die "Aaleggi" stimmt von Kopf bis Fuss. Eine Tracht hat viele Einzelteile und verschiedenes Zubehör. Es ist wichtig zu wissen, was man bei welcher Gelegenheit trägt.
Sie fallen immer wieder auf, die Wildwüchse beim Trachtentragen, wenn z.B. Fichus über Göller getragen werden, Handeli zu Sonntagstrachten, Strohhüte im Winter, etc. Es soll sogar Trachtenleute geben, die tragen das, was sie gerade im Schrank finden. Wahrscheinlich aus Unwissenheit oder weil es für sie passend ist. Was zu welcher Tracht gehört, dazu gibt es klare Bestimmungen.
Die TBK (Trachtenberatungskommission) hat sich schon in früheren Jahren damit befasst, den Trachtenleuten die richtige Bekleidung nahe zu legen. Natürlich weiss auch jede Trachtenschneiderin über das korrekte Tragen der Trachten Bescheid.
Hauben
Sie können das ganze Jahr getragen werden, im Sommer und vor allem im Winter zur Sonntagstracht mit langärmliger Bluse. Wenn mit Bindband, dann wird es seitlich nach links gebunden.
Strohhüte (Trachtenfrau)
Niemals im Winter tragen. Der Strohhut ist für Sommer und Sonne bestimmt. Er gehört auf den Kopf und soll nicht am Rücken getragen werden. Korrekt platziert ist er leicht schräg über der Stirn. Gebunden wird er links, weil die Frau rechts vom Mann geht und der Hut schräg gegen die rechte Schulter weisen soll.
Strohhut für den Mann
Bei heissem Wetter im Sommer ist es erlaubt, dass der Mann zur Tracht den Strohhut tragen darf anstelle des runden schwarzen Filzhutes. Dies gilt aber nicht bei Umzügen oder offiziellen Anlässen.
Strohsträusschen für den Mann
Strohsträusschen am Revers sind keine offiziellen Bestandteile der Aargauer Männertracht, dürfen jedoch getragen werden, aber nur im Freiamt.
Strohtaschen und Strohbroschen
Strohtaschen zur Frauentracht werden ausschliesslich im Freiamt getragen, ebenso sind Strohbroschen zur Ausgangstracht- und Werktagstracht im Freiamt erlaubt.
Blumen im Brustlatz
Die Trachten im Aargau haben so schöne Stickereien, dass Blumensträusschen im Mider nicht nötig sind.
Broschen aus Holz
Geschnitzt oder bemalt werden sie in fast allen Regionen zur Werktagstracht getragen.
Broschen aus Silberfiligran
Für Sonntagstrachten mit besticktem Latz und Seidenschürze
Bei der Festtagstracht abgestimmt auf Haften am Mieder.
Filierte schwarze Handeli
Sie werden ausschliesslich zu den Festtagstrachten getragen und zwar im ganzen Kantonsgebiet.
Jäckli zur Fricktaler Festtagstracht:
Aus dem gleichen schwarzen Wollstoff wie Rock und Mieder. Darüber wird das Dreiecktuch aus Seide gleich wie der Schürzenstoff getragen.
Bei der Sonntagstracht, das Jäckli dem Rockstoff angepasst das Fichus wird über das Jäckli getragen.
Taschen zu Trachten, speziell Fricktaler-Tracht
Festtagstracht; schwarzer Wollstoff oder Seide, mit Silberstickerei wie Haube. Tragegriff aus schwarzem Holz aus Silber oder schwarze Cördeli.
Sonntagstracht; schwarzer Wollstoff mit Buntstickerei wie Brustlatz, mit Holzbügel.
Werktagstracht: im Farbton wie Tracht, genäht, geknüpft oder gehäkelt mit Holzbügel oder Stofftraggriffen.
Weisse Fichus
Gehäkelt, filiert, gestrickt oder geklöppelt aus Garn werden sie zur Fricktaler Sonntags-, oder Werktagstracht getragen.
Fichus aus Wolle
Gehäkelt oder gestrickt werden sie zur Fricktaler Sonntagstracht mit langärmliger Wollbluse getragen. Dazu Strumpfhosen/Kniesocken im gleichen Ton wie Fichu aus Wolle.
Pflegeleichte Bluse zur Festtagstracht
Nur in Ausnahmefällen erlaubt, als Zweit- oder Reservebluse auf Reise
Dreiecktücher und Armstösse (gestrickte oder gehäkelte Vorärmel)
Sie sind keine Bestandteile der Tracht und nur erlaub als Kälteschutz.
Neu wird auch ein schwarzes, kurzes in Rippen gestricktes Jäckli aus Wolle oder Garn als Kälteschutz getragen.
Trachtenschuh
Jeder Fuss ist individuell. Wer keine Trachtenschuhe tragen kann, soll normale einfache schwarze Schuhe mit niedrigem Absatz wählen. Der Tragkomfort zählt! Jeder Schuh muss eine silberne Schnalle aufweisen. Auch Schuhschnallen-Clips lassen sich auf jeden Schuh anclippen.
Make up
Es versteht sich von selbst, dass übermässiges Schminken wie auch rote lange Fingernägel nicht zur Tracht passen. Dezent und geschmackvoll schminken ist jedoch erlaubt.
Haare/Frisur
Keine offenen Haare oder Hochsteckfrisuren, wo die Haube zuobert daraufgesetzt wird. Lange Haare zöpfeln oder einen Chignon (Haarknoten) machen.
Was trägt man unter der Tracht?
Unterrock
Ist ein absolutes Muss unter der Tracht.
Spitzenhosen
Anstelle von Strumpfhosen sind erlaubt, aber zusammen mit dem Unterrock.
Kniesocken
Zum Tanzen nur zusammen mit Spitzenhosen und Unterrock.